Josef Miller, Firmengründer und Vorstand der Miller Forest Investment AG, hat uns einige Fragen zum Thema CO²-Zertifikate beantwortet. Sie erhalten wichtige Informationen rund um die Realisierung des Zertifikatehandels. Woher weiß ich als Investor/-in ob mein Wald für den CO²-Zertifikate Handel in Frage kommt?
„Jeder Kunde, dessen Fläche in Frage kommt, wurde in den vergangenen Wochen über seinen Investoren-Login informiert. Ob eine Fläche in Frage kommt oder nicht, hängt u. a. mit dem Pflanzdatum zusammen. Unsere Aufforstung ist grundsätzlich für die Generierung von CO² Zertifikaten geeignet.“
Was passiert mit den CO²-Zertifikaten?
„Die sogenannten VERs (Verified Emission Reductions) können von Unternehmen zum Ausgleich der CO²-Emissionen gekauft werden und bescheren unseren Waldpächtern/-eigentümern zusätzliche Erträge aus ihrem Waldinvestment.“
Wie funktioniert die Zertifizierung?
„Mit Zustimmung der Investoren/-innen werden wir durch eine entsprechende Zertifizierung nach dem VCS (Verified Carbon Standard) die zu generierenden VERs ermitteln und anschließend durch ein auf den Handel von VERs spezialisiertes Unternehmen verkaufen lassen.“
Was bedeutet die Zertifizierung für mich als Investor/-in?
„Für Sie entstehen keinerlei Kosten. Wir benötigen jedoch die aktive Zustimmung, dass Ihre Forstparzelle für die Generierung dieser VERs bereit gestellt wird und wir die VERs im Auftrag verkaufen dürfen.“
Mit welchen zusätzlichen Erträgen kann ich als Investor/-in rechnen?
„Wir rechnen pro Hektar und Jahr mit durchschnittlich ca. 20-25 VERs. Der aktuell auf dem Markt erzielbare Verkaufspreis pro VER beträgt ca. 4-7 US$. Hiervon müssen Kosten für die regelmäßige Zertifizierung, den Handel und die Verwaltung der VERs abgezogen werden. Die Kosten betragen insgesamt 41,2 % des erzielbaren Verkaufspreises (26,5 % Handelsunternehmen, 14,7 % Miller Forest Investment AG). Entsprechend würden Sie Stand heute für jedes Jahr bis zur 1. Vollernte der Forstparzelle einen Ertrag von ca. 40-90 US$ durch den Verkauf der VERs erzielen. Sollte der Preis für die VERs steigen/fallen, würde ein entsprechend höherer/niedrigerer Ertrag erzielt werden. Der Verkauf der VERs durch das Handelsunternehmen wird innerhalb von 3 Jahren erfolgen, d. h. die Auszahlung von 2021 generierten VERs erhalten Sie spätestens 2024.“
Warum dauert der Verkauf 3 Jahre?
„Die Preise für VERs sind in den vergangenen Jahren deutlichgestiegen und werden höchstwahrscheinlich in der Zukunft weiter steigen. Durch eine Vermarktung zu einem späteren Zeitpunkt kann somit ein ggf. deutlich höherer Preis erzielt werden.“
Warum werden die VERs dann nicht erst in 5 oder 10 Jahren verkauft?
„Sind die VERs zu alt, sind sie von Unternehmen weniger gefragt und erzielen daher schlechtere Preise.“
Weshalb wird die Zertifzierung erst jetzt durchgeführt?
„In der Vergangenheit waren die Preise für die VERs noch zu gering. Der hohe Aufwand für die Zertifizierung und der Handel mit den VERs wäre nicht wirtschaftlich gewesen.“
Habe ich damit die möglichen Erträge aus den VERs der vergangenen Jahre verloren?
„Nein, die Bäume können rückwirkend zertifiziert werden, d.h. alle VERs, die Ihre Bäume auf der Forstparzelle seit der Anpflanzung generiert haben, können verkauft werden und erzielen Erträge. Ausschlaggebend dafür, ob eine Forstparzelle zertifiziert werden kann, ist jedoch u. a. das Pflanzdatum. Liegt dieses vor dem 31.03.2016, so kann die Forstparzelle nicht mehr für den Handel mit VERs zertifiziert werden. Es können damit keine Erträge aus dem Handel mit VERs erzielt werden. Außerdem können nur Forstparzellen berücksichtigt werden, bei denen es sich um eine Neuaufforstung handelt.“
Was passiert wenn ich nicht zustimme?
„Wenn Sie nicht zustimmen, wird die Forstparzelle bzw. der Anteil, den Sie an der Forstparzelle haben, nicht zertifiziert und Sie erhalten entsprechend keine zuätzlichen Erträge aus dem Handel mit CO2-Zertifikaten. Sollte für insgesamt weniger als 70 % der für die Zertifizierung in Frage kommenden Flächen eine Zustimmung durch die Eigentümer/ Pächter erfolgen, wird auch für alle anderen Parzellen aus wirtschaftlichen Gründen keine Zertifizierung und entsprechend kein Handel mit CO2-Zertifikaten erfolgen.“
Was muss ich als Investor/-in nun tun?
„Sofern Ihre Bäume für die Zertifizierung in Frage kommen, haben wir Ihnen eine Einverständniserklärung in Ihrem Investoren-Login hinterlegt. Senden Sie uns diese unterschrieben zurück (gerne eingescannt per Email an dokumente@miller-investment.de). Sollten Ihrem Vertrag mehrere Forstparzellen zugeordnet sein, welche für eine Zertifizierung geeignet sind, haben Sie mehrere Schreiben zu diesem Thema erhalten. Wir benötigen dann für jede Forstparzelle eine separate Einverständniserklärung.“